Elektronischer Eltern-Kind-Pass mit erweitertem Leistungsportfolio und Weiterentwicklung bis zum 18. Lebensjahr
In der Schwangerschaft und Kindheit werden Weichenstellungen bezüglich Lebenslage und Verhalten in späteren Jahren vorgenommen, die wichtigen Einfluss auf die lebenslange Gesundheit haben, deshalb ist Gesundheitsförderung in der Schwangerschaft und im Kindesalter besonders wirksam und ihr Fehlen wirkt sich signifikant stark aus, umso mehr, wenn Kinder und Jugendliche bereits gesundheitlichen Belastungen ausgesetzt sind.
Der Mutter-Kind-Pass dient der gesundheitlichen Vorsorge für Schwangere und Kleinkinder. Er beinhaltet die im Mutter-Kind-Pass-Programm vorgesehenen ärztlichen Untersuchungen während der Schwangerschaft und bis zum 5. Lebensjahr des Kindes. Alle vorgeschriebenen Untersuchungen sind wichtig für Mutter und Kind.
Der Mutter-Kind-Pass steht bislang nur in Papierform zur Verfügung. Dies bedeutet, dass die Ergebnisse von Untersuchungen und Beratungen nur in der Dokumentation der Ärztinnen und Ärzte bzw. der Hebammen sowie im Pass selbst dokumentiert sind. Das führt immer wieder zu Problemen bei Verlust des Passes, insbesondere, weil die Durchführung bestimmter definierter Untersuchungen eine Voraussetzung für den Erhalt des Kinderbetreuungsgeldes in voller Höhe darstellt.
Die Untersuchungsergebnisse stehen weder für die Evidenzbildung noch gesundheitspolitische Steuerung in pseudonymisierter Form zu Verfügung. Auch die Informationsweitergabe der Ergebnisse von Untersuchungen und Beratungen zwischen verschiedenen Berufsgruppen wie z.B. Ärztinnen und Ärzten sowie Hebammen ist de facto derzeit nicht möglich. Der Mutter-Kind-Pass steht zudem derzeit nur in deutscher Sprache zur Verfügung. Auch ein elektronisches Informationstool in einfacher Sprache könnte den Informationsfluss sowohl zwischen involvierten Berufsgruppen und Institutionen, als auch in der Kommunikation zwischen diesen und der Schwangeren bzw. den Eltern erleichtern und die Gesundheitskompetenz letzterer steigern.