Gesundheitsplan 2035, 14. Jänner 2017, 15:00 Uhr
Gesundheitsplan 2035
MEHR Nähe – BESSERE Qualität – MEHR Beteiligung
Heute sind die Steirerinnen und Steirer zum Glück gesünder und leben länger als je zuvor. Das ist vor allem das Ergebnis einer ständigen Verbesserung und Veränderung der Gesundheitsversorgung in unserem Land.
Der tiefgreifende demographische Wandel, der medizinische Fortschritt, der Ärztemangel, die Abwanderung aus den ländlichen Regionen und der Zuzug in die Städte stellt das Gesundheitssystem jedoch vor neue Herausforderungen.
Landesrat Christopher Drexler: „Um diesen Herausforderungen zu begegnen, habe ich mir vorgenommen, innerhalb dieser Legislaturperiode die Gesundheitsversorgung mit dem langfristigen Ziel 2035 auf neue und sichere Beine zu stellen. Mit dem nun vorliegenden Entwurf des Gesundheitsplanes 2035 hat die Steiermark die Chance, sich im europäischen Spitzenfeld zu positionieren.
Doch wir wissen: Veränderungen in der Gesundheitsversorgung können auch Unsicherheit auslösen. Daher stellen wir an den Veränderungsprozess höchste Anforderungen. Der von zahlreichen Expertinnen und Experten entwickelte Gesundheitsplan 2035 wurde in den vergangenen Wochen und Monaten intensiv mit der Bevölkerung in den Regionen diskutiert, damit wir im Frühjahr 2017 einen klaren Pfad beschließen können, wie er umgesetzt wird. Experimente gibt es dabei nicht. Die Bevölkerung muss im Krankheitsfall die beste und optimale Versorgung erhalten.
Erklärtes Ziel des Steirischen Gesundheitsplans 2035 ist es, allen Steirerinnen und Steirern den gleichwertigen Zugang und eine flächendeckende, qualitätsvolle Gesundheitsversorgung auch in Zukunft zu gewährleisten, egal ob im städtischen Bereich oder ländlichen Raum.
Der Plan im Detail:
Telefonischer Erstkontakt:
Als neue erste Anlaufstelle im Krankheitsfall wird ein Gesundheitstelefon eingerichtet, das rund um die Uhr von einem Arzt besetzt ist, der den Patienten berät und die optimale Versorgung in die Wege leitet. Internationale Beispiele zeigen, dass medizinisch geschultes Personal über das Telefon erste Gefahren ausschließen oder wenn nötig rascher die notwendigen Schritte einleiten kann. Das Telefon ist ein zusätzliches Angebot, wie es in vielen Ländern schon erfolgreich eingesetzt wird.
Gesundheitszentrum/Hausärzte:
Als Ergänzung zu den Hausärzten werden Gesundheitszentren mit Ärzten, Therapeuten und Pflegepersonal eingerichtet. Diese sind auch am Tagesrand und an Wochenenden erreichbar und gut mit den Hausärzten in Einzelpraxen vernetzt. Die Hausärzte und die Gesundheitszentren begleiten die Menschen der nahen Umgebung künftig ein Leben lang in Gesundheitsfragen. Ihr umfassender Informationsstand zur Gesundheit der Patientinnen und Patienten verhindert unnötige Umwege, Fehlzuweisungen oder Verzögerungen in der Behandlung. Auch längere Therapien können in Gesundheitszentren absolviert werden. Die Gesundheitszentren stehen für eine wohnortnahe, bedarfsorientierte, individuelle Behandlung für jede Steirerin und jeden Steirer.
Facharzt/Facharztzentren:
Die fachärztliche Versorgung erfolgt künftig in Einzelordinationen oder in Facharztzentren, welche allenfalls auch mit Überwachungsbetten ausgestattet sind. Die ambulante fachärztliche Versorgung soll gleichmäßig in der gesamten Steiermark angeboten werden.
Leitspital:
In den zukünftigen Leitspitälern wird der Schwerpunkt der Versorgung in den Ambulanzen liegen. Die Standorte dieser Leitspitäler werden so gelegt, dass die notwendige medizinische Qualität sichergestellt ist und die gesamte Bevölkerung sie im Bedarfsfall zeitgerecht erreichen kann. Für jede steirische Region wird es ein Leitspital geben, das mit einem breiten Angebot die optimale Behandlung gewährleistet.
Notarzt:
Selbstverständlich ist auch künftig in allen Regionen der Steiermark jederzeit ein Notarzt 24 Stunden täglich, 365 Tage im Jahr verfügbar.